Szenische Lesungen
Biedermann und die Brandstifter
von MAX FRISCH, eine szenische Lesung – nach seinem Hörspiel
Herr Biedermann ist eine zeitlose Gestalt: ein spießbürgerlicher und egoistischer Mitläufer, etwas feige und phantasielos, einer, der sich rasch neuen Situationen anzupassen versteht und der damit für jede Form von Gewalt zu einem willigen Türöffner wird.
Er ist Haarwasserfabrikant, empört sich über Behörden und Politik, die dem Bürger viel zu wenig Schutz vor den überall herumlungernden Brandstiftern gewähre. Ohne von Herrn Biedermann dabei ernsthaft gestört zu werden, stapeln sie auf Biedermanns Dachboden mehrere Fässer von Benzin. Je frecher und unbekümmerter die beiden neuen Hausbewohner ihre Vorbereitungen treffen, desto herzlicher, wenn auch kleinlaut reagiert Herr Biedermann. Er hofft auf Schonung, wenn er sich die beiden Brandstifter zu Freunden macht und er beschwichtigt sich und seine Frau. Und so kommt es, wie es kommen muss: Nicht nur die ganze Stadt geht in Flammen auf, sondern auch Herr Biedermann und seine Frau kommen darin um. Wie sagte noch kurz davor einer der beiden Brandstifter gut gelaunt zu Herrn Biedermann: „ Unser Geheimnis lautet: ….die beste und sicherste Tarnung ist die blanke und nackte Wahrheit.“
Das Lächeln am Fuße der Leiter
von ARHUR MILLER, eine szenische Lesung mit pianistischer Begleitung (Gershwin-Kompositionen)
Der Clown August möchte jeden Abend sein Publikum nicht nur zum Lachen bringen, sondern den Menschen zur Glückseligkeit verhelfen. Aber alle seine unnachahmlichen Tricks rufen immer nur Gelächter hervor. Bei seinen Darbietungen verausgabt er sich bis zur Ekstase. Eines Abends aber fällt er nach der Vorstellung in Trance….
„Von allen Erzählungen, die ich jemals geschrieben habe, ist dies die eigenartigste. Der Clown ist ein handelnder Dichter. Er ist selbst die Geschichte, die er schrieb.“ (Henry Miller,1891-1980)
Nur Kinder Küche Kirche
von DARIO FO UND FRANCA RAME, eine szenische Lesung
…ist eines der erfolgreichsten Theaterstücke des Literatur-Nobelpreisträgers Dario Fo und seiner Frau, der Schauspielerin Franca Rame. Behandelt werden dabei Themen mit einer gleichen Grundthematik: Es geht immer um die Rolle, die eine Frau in unserer Gesellschaft spielen soll bzw. nach Meinung vieler Konservativen zu spielen hat. Aber müssen Frauen wirklich so sein: eine vollkommene Mutter, Liebhaberin, Freundin, müssen sie überdies auch noch eine erfolgreiche berufliche Karriere vorweisen können? Alle Frauen in diesen Theater-Monologen sind stark und fast immer mit einer gehörigen Portion Humor und Ironie ausgestattet.