political art / politische kunst … und weitere künstlerische arbeiten

Pressezitate:

Chanson- und Songprogramme

Bertolt Brecht: „Denn wie man sich bettet, so liegt man“ Balladen vom Elend der kleinen Leute, prononciert und mit kleinen Gesten gestaltete Almut Grytzmann ihre Hommage an Bertolt Brecht eindringlich und sensibel. Vor allem beim erschütterten „Kinderkreuzzug“, der sich 1939 in Polen ereignete, trafen Bertolt Brecht und Almut Grytzmann ihre Zuhörer mitten ins Herz.
Süddeutsche Zeitung

Bertolt Brecht: „Herzblut einer großen Chansonette“ Aus dem immensen Werk von Bertolt Brecht sprach, sang und spielte die Schauspielerin und Diseuse Almut Grytzmann einige der charakteristischen Texte mit ungeheurer Intensität. Bei den Liedern erinnerte ihre Stimme und ihre pointierte, in vielen Nuancen irisierende Ausdrucksweise an die großen ChansonSängerinnen. Und bei machen Gedichten hörte man in jeder Zeile das Fließen von Herzblut: am stärksten und erschütterndsten beim „Kinderkreuzzug 1939“ – nach dem letzten Wort schwieg das Publikum eine Weile, bevor es wagte, leise zu applaudieren.
Hessisch-Niedersächsische Allgemeine

„Tucholsky und seine Frauen“ Die Schauspielerin und Diseuse Almut Grytzmann zündete mit ihrem Programm ein verbales Feuerwerk zu Ehren des genialen Satirikers Kurt Tucholsky. „Willst du eine reizende Damenbekanntschaft machen, dann vergiss dich zu rasieren….“ Wer weiß, ob der gebürtige Berliner sich daran hielt. Almut Grytzmann lässt es offen. Den spottenden Ton beherrscht auch sie meisterhaft. Ob Trude Hesterberg, Claire Waldoff, Fritzi Massari, Gussy Holl – sie schlüpft in die Rollen all der großen Frauen. Lamento mit Augenzwinkern, resignierte Seufzer, Sehnsucht nach dem großen Verführer. Sie artikuliert es so ausdrucksstark, dass man die Luft anhält. Der Bogen vom weiblichen zum männlichen Geschlecht ist gespannt….?
Kieler Nachrichten

Die goldenen 20er Jahre: “Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ Große Könnerin des erotischfrechen Chansons. Ein Abend mit Almut Grytzmann ist für Freunde des literarischamourösen Chansons aus den 20er Jahren allemal ein hinreißendes Vergnügen. Allein die gestalterische Vielfalt der gesungenen Beiträge war begeisternd und verriet, dass ALMUT Grytzmann das absolute Gespür für diese Texte und Lieder hat. Sie geht darin auf und zieht ihre Zuhörer damit in ihren Bann.
Ludwigsburger Kreiszeitung

Schauspiel

Zwei Einakter: „Die ungleichen Schwestern“ Verrückt aber glücklich. Es ist ein seltsames Stück. Und es erzählt von einer anderen Welt – mit Almut Grytzmann in einer Doppelrolle. Der satirische Zweiakter, den Max Kuppenheimer eigens für die Schauspielerin schrieb, hat viele Qualitäten. Nicht unerheblichen Anteil am Funktionieren der Dramaturgie hat Almut Grytzmann, die in einer Doppelrolle die Charaktere der obdachlosen Ex-Sängerin Rebecca und der Schauspielerin Marita mit er bis abschreckender Plastizität verkörpert. Sie verleiht diesem Schöpfungsprozess ungeheure Kraft und Dynamik.
Südwestpresse

Schauspiel: IHR ENDSPURT – OMA!
Unaufgeregt gestaltete Almut Grytzmann die mit Sarkasmen gewürzten Monologe als sorgsam differenzierte Rede; hoch aufgerichtet stakste sie am Rollator über die Bühne. „Du hast ja richtig Spaß am Leben“ – wie ein Vorwurf klinge diese Bemerkung ihrer Urenkelin. Originell waren Gespräche vor dem Grab einer Freundin, vom vorderen Bühnenrand ins Parkett. Mit der luftigen Höhe, in der diese ihren 80. hätte feiern wollen verglichen, sei der Friedhof hier bequemer. Da sie statt der Monatsmiete ihr neues Gebiss bezahlte, drohe ihr jetzt die Zwangsräumung. Dabei rief sie immer wieder hartnäckig: „Ich geh in kein Altenheim!“
Neben ihrem gelähmten Mann im Rollstuhl „Stumm bleibst du bis zum Ende!“ ließ Almut Grytzmann in Akt II das Leben einer einsamen Frau Revue passieren. Aus einem Radio auf ihrem Schoss erklang ein alter Schlager, den ihre Schwester gesungen hatte und den sie als studierte Sängerin mit trällerte. Derlei nostalgisch anmutende Momente, darunter ein gespenstiges Lachen aus dem Radio gerannen bei der Szene vor dem Spiegel zur Melancholie. Beim Kreuzworträtsel sich immer mehr verwirrend, bestätigte sie die bereits erkennbaren Stadien der Demenz bei sich selbst.
Münchner Merkur

Szenische Lesungen

FRIEDRICH SCHILLER: „Geben Sie Gedankenfreiheit!“ Dieser Abend brachte überzeugend nahe, wie sich Schiller in seinen Theaterstücken, Briefen und Gedichten für das hohe Gut der Freiheit einsetzte. Werke von Schillerzeitgenossen Mozart und Beethoven spielte Pianist Gregor Pronobis einfühlsam zwischen den Texten, die Almut Grytzmann mit klarer Stimme vortrug. Da beeindruckte unter anderem der Dialog aus „Kabale und Liebe“, in dem der Kammerdiener Lady Milford die Augen über die tyrannische Herrschaft des Herzogs öffnete. Das Thema Tyrannei und Freiheit zog sich auch durch die zitierten Stellen aus SchillerBriefen, zeitgenössische Presseberichte oder Marcel ReichRanickis Rede über die Aufführung des „Don Carlos“ im NaziDeutschland als Akt heimlichen Widerstandes.
Süddeutsche Zeitung

FRIEDRICH SCHILLER: Zum 250. Geburtstag In gepflegtem Ton wird unter der Regie von Horst Meister und mit dem Pianisten Gregor Pronobis „Theater als moralische Anstalt“ an seinen ihm zugehörigen Platz gerückt. Almut Grytzmann, die in so viele Rollen und Charaktere schlüpft, baut sich mit sparsamen, aber wirksamen Effekten eine Szene auf, und eigentlich möchte der Zuhörer noch viel mehr hören und entdeckt von neuem, was dieser Dichter doch für eine geniale Rampensau war.
Münchner Merkur

HEINRICH BÖLL. Bölls Erzählungen werden zum Hörgenuss Die Zuhörer scheinen an den Lippen der Erzählerin zu hängen. Wenn Almut Grytzmann ihre Stimme erhebt, wird alles um sie herum ganz still. Spannung und etwas Geheimnisvolles liegen in der Luft. Die Schauspielerin überzeugt mit ihrem großen Erzähltalent. Und Pianist Gregor Pronobis entführte die begeisterten Zuhörer in die Welt der Klänge. Volksweisen und eigene Improvisationen gerieten zu einem fesselnden Feuerwerk aus Klassik, Jazz und Temperament der Zigeunermusik. Für beide viel Applaus.
Allgemeine Zeitung

THOMAS MANN “Die Betrogene“: – mit weiblichem Blick: Was Thomas Mann in seiner typisch distanzierten Weise mit ständig hochgezogener Augenbraue erzählt, versteht die Schauspielerin Almut Grytzmann in der entsprechenden Weise zu lesen. Dabei ist es gut, diese Geschichte von einer Frauenstimme zu hören, einer nuanciert betonenden und zugleich Identifikationsstiftenden noch dazu. Kaum glaubt man im Verlauf der Lesung mehr, dass diese Erzählung ein Mann geschrieben haben soll.
Süddeutsche Zeitung

ROBERT WALSER: Unterschätzter Bettelpoet Almut Grytzmann öffnete eine Stunde lang ein Fenster und ließ Licht auf das „Poetenleben“ des Robert Walser scheinen. Zu Lebzeiten bekam der Autor nie die Anerkennung, die seine spitzen Stücke verdient hätten. Mit leichter Verspätung – er starb 1946 – wurden seine Werke zumindest vom Freisinger Publikum beklatscht und beschmunzelt – einen mindestens gleich großen Teil an der Wirkung hatte dabei die Grytzmann‘sche Ausdrucksstärke.
Freisinger Tagblatt

Deutsch Jüdische Dichter aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts: Wieder ein Gesicht gegeben. Was sie uns hinterlassen haben, verdichtete Almut Grytzmann in Sprache und Mimik so überzeugend, dass den Zuhörern bewusst wurde, welche Dynamik in der kulturellen Entwicklung in Deutschland noch hätte erreicht werden können, wenn jene deutschjüdischen Dichter und deren nie geborene Nachkommen noch heute unter uns wären.
Schwäbische Post

ELSE LASKERSCHÜLER: Den ehrlichen blutigen Vers respektieren An diesem Abend zeigte die ansonsten bissige Kabarettistin eine ganz andere Seite ihres Könnens: Große Bewunderung hegt sie für die Dichterin. Mal mit leise lachendem Klang, mal warm, verstehend, auch heftig und empört trug Almut Grytzmann die Werke der Autorin vor.
Rheinische Post

HERMANN HESSE: Einmal den Bäumen zuhören Almut Grytzmann, viel gefragte Schauspielerin und Diseuse, aktive Umweltschützerin, hat ein großes Herz vor allem für misshandelte Tiere. Hesses „Bäume“ sprechen ihr aus der Seele. Das spürte man bei ihrem Vortrag. Eine Lesung, durchsetzt mit Melancholie und beeindruckender Eindringlichkeit, getragen von der Überzeugungskraft und Faszination einer Persönlichkeit, die die Kunst predigt, den Bäumen zuzuhören.
Westdeutsche Zeitung

Max Frisch „Biedermann und die Brandstifter“: Vorgelesen wurde Frischs Hörspielfassung, die einige Jahre vor dem Theaterstück entstanden war. Und wie die Künstlerin es vorlas und mit feiner Mimik und Gestik es szenisch begleitete, war hörens und sehenswert. Die verschiedenen Personen aus diesem, wie Max Frisch es nannte „Lehrstück ohne Lehre“ wurden genau ausgearbeitet, mit eigener Stimme und charakteristischem Ausdruck: der sorglose Biedermann, die verschlagenen Brandstifter Schmitz und Eisenring, das Dienstmädchen Anna, die dümmliche Ehefrau Babette, die alle aus der grotesken Fabel einen mit knisternder Spannung geladenen Abend machten.
Hannoversche Allgemeine

Henry Miller: „Das Lächeln am Fuße der Leiter“ Intensiv befasst der Autor sich mit der Frage, wie es möglich sein kann, im Diesseits paradiesische Zufriedenheit zu empfinden. Und sein Fazit? „Du musst Freude haben an der Gabe Gottes.“ Nach dem Köder des Erfolgs zu schnappen, hieße, sich selbst die Schlinge um den Hals legen.
Am Schicksal des ZirkusClowns August wird diese philosophische Erkenntnis festgemacht. Besagter Spaßmacher ist von seinen Erfolgen so berauscht, dass er kurz davor ist, abzuheben – bis ihn das nicht minder begeisterte Publikum im Jubel mit allerhand Wurfgeschossen beinahe erschlägt. – Fast tödlicher Applaus also, der zum Martyrium gerät. Verwirrt und des Erinnerungsvermögens verlustig, entflieht er der Stadt um sich seinen Träumen hinzugeben. Da lehnt er seine Leiter an den Mond und sieht schier Ungeahntes. Aber froh wird August trotzdem nicht – bis er schließlich bei einer kleinen SchaustellerTruppe landet und dort allerhand niedere Dienste zu verrichten bekommt.
Diese Parabel bringt Almut Grytzmann wunderbar herüber. Vordergründig heiter auch ihr Gestus, und ihre Stimme lässt die Schauspielerin und erfolgreiche Diseuse fast kindlich klingen. Man erlebt einen zutiefst verunsicherten Menschen auf vergeblicher Suche nach dem richtigen Weg. Auch hier Hinterfragen, Suchen oder auch trügerische Heiterkeit.
Mittelbayerische Zeitung Regensburg

Dario Fo und Franca Rame: „Nur Kinder Küche Kirche“. Frauen kämpfen an vielen Fronten des Berufs und Privatlebens. Die Schauspielerin Almut Grytzmann hat einige dieser Facetten in einer szenischen Lesung meisterlich dargestellt. Dabei hat sie die sichtbare und unsichtbare Gewalt fest im Auge. Sie schafft es mit ihrer wandlungsfähigen Stimme die Frauen und Nebenfiguren eindrucksvoll darzustellen. Temperamentvoll und gestikulierend steht Grytzmann einer Italienerin nicht nach. Alle ihre Frauengestalten wollen sich nicht länger von der Gesellschaft und ihren Männern benutzen lassen.
Westfalenblatt

almut16072018